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Informationen zur Barrierefreiheit

Das Projekt GNU ruft Menschen, die an freier Software arbeiten, auf, den Standards und Richtlinien für die allgemeine Barrierefreiheit unter GNU/Linux und anderen freien Betriebssystemen zu folgen. Plattformunabhängige Projekte sollten die verfügbaren Schnittstellen plattformübergreifender Barrierefreiheit verwenden, die in GNU/Linux-Distributionen und der Arbeitsumgebung GNOME enthalten sind. Das GNU-Projekt empfiehlt Entwicklern von Internetpräsenzen außerdem den Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG) 2.0 als Teil der W3C Web Accessibility Initiative (WAI) zu folgen.



Laut den Vereinten Nationen gab es im Jahr 2005 weltweit 600 Millionen Menschen mit Behinderungen. Um Rechner benutzen zu können, benötigen viele von ihnen eine spezielle, als „Zugangstechnologie“ bekannte Software. Wie bei anderen Programmen auch kann dies freie oder proprietäre Software sein. Jene, die Freie Software ist, respektiert die Freiheit ihrer Nutzer; der Rest, proprietäre Programme, unterwirft jene Nutzer der Macht des Programmeigentümers. Programme für die Barrierefreiheit müssen ‑ wie andere Programme auch ‑ ethisch freie Software sein.

Damit Zugangstechnologie funktioniert, muss die bereits eingesetzte Software mit ihr zusammenarbeiten. Die Mehrzahl der Rechnerprogramme und Webauftritte (in einer Schätzung ca. 85 %) entsprechen nicht den Standards zur Barrierefreiheit und Richtlinien, arbeiten also nicht mit Zugangstechnologien zusammen. Sie liefern eine frustrierende Erfahrung und können Nutzer an Arbeits- oder Schulaktivitäten hindern.

Proprietäre Dateiformate, die proprietäre Leseprogramme erfordern, sind Gift für sowohl Barrierefreiheit und Freiheiten, die wir als Freie-Software-Aktivisten erhoffen zu etablieren. Der größte Übeltäter ist das Flash-Format. Es erfordert üblicherweise proprietäre Software, die nicht mit Barrierefreiheit kooperiert. Microsoft Silverlight ist ähnlich. Das „portable Dokumentenformat“ PDF (‚Portable Document Format‘) ist ebenfalls problematisch: obwohl es Freie Software zum Anzeigen gibt, wird keine freie Zugangstechnologie-Software unterstützt. Dies zu verbessern, ist ein wichtiges Projekt.

Menschen mit Behinderungen verdienen die Kontrolle über ihre eigenen technologischen Schicksale. Wenn sie proprietäre Zugangstechnologie verwenden, haben sie wenig oder keine Möglichkeit etwas zu korrigieren, was auch immer damit fehlerhaft ist. Nahezu alle größeren Entscheidungen proprietärer Softwareentwickler wurden von Personen getroffen, die keine Behinderung haben. 20 Jahre Erfahrung haben gezeigt, dass Menschen mit ungewöhnlichen Kombinationen von Behinderungen, die eine relativ ungewöhnliche Software benötigen, oder die auf einen Programmfehler stoßen, der davon abhält, ihre Aufgabe zu erledigen, keine Möglichkeit haben, die benötigten Änderungen zu erhalten. Diese Produkte werden nur dann geändert oder verbessert, wenn der Hersteller geschäftliche Gründe für die Arbeit sieht. Das geht zu Lasten vieler Benutzer. Als sekundäres Problem ist proprietäre Zugangssoftware weitaus teurer als ein neuer Rechner. Viele Benutzer können sich nicht leisten, ihre Freiheit auf diese Weise aufzugeben.

Für Benutzer mit Behinderungen wie auch für alle anderen ist Freie Software die einzige Möglichkeit, die eigene Datenverarbeitung zu kontrollieren, ihre einzige Möglichkeit, Software entsprechend ihren Bedürfnissen anzupassen, anstatt passiv zu akzeptieren, was auch immer Entwickler anbieten.

Bevölkerungsreiche Staaten haben auch viele Menschen mit Behinderungen. Länder wie Brasilien und Russland denken darüber nach, Staatsausgaben auf GNU/Linux-Plattformen zu standardisieren. Diese Staaten sind alle Unterzeichner der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen[1] und ihre Agenda beinhaltet Technologien für die Bereitstellung dieser Rechte. Dies macht das Einstellen von Programmierern erforderlich, um an der Software zur Barrierefreiheit für ihre Bevölkerung zu arbeiten. Ist es Freie Software, wird sie auch der Rest der Welt verwenden können. Die Hacker, die an freien Zugangstechnologien arbeiten, liefern Dienstprogramme, die Menschen mit Behinderungen benutzen können, um ihren Horizont enorm zu erweitern.

Ein Programm barrierefrei zu machen ist kein Ersatz dafür, dass es die Freiheit der Nutzer respektiert. Dies sind zwei voneinander unabhängige Sachverhalte ‑ aber gehören natürlich zusammen.

Empfehlungen

An die GNU-Grundsätze besinnen

Zur Erinnerung: Befolgen Sie immer diese beiden Grundsätze, um die Freiheit von Benutzern zu respektieren:

Anmerkungen des Übersetzungsteams:

  1. Weiterführende Referenzen:

    1. [1] UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, unter: bmas.de. (abgerufen 2015-02-02)