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Rezension: Boldrin und Levine, „Der Fall gegen geistiges Eigentum“

In der Abhandlung von Michele Boldrin (University of Minnesota) und David K. Levine (UCLA) mit dem Titel The Case Against Intellectual Property wird mit ökonomischen Gründen argumentiert, dass Autoren ihre Werke sogar in einer Welt verkaufen und Geld verdienen können, in der jedermann kopieren kann.

Sie haben das oberflächliche Argument vermutlich schon gehört: „Wenn das Programm frei ist, werden Sie nur eine Kopie verkaufen.“ Die nahe liegende Antwort ist, dass es heute Firmen gibt, die Tausende von Kopien pro Monat verkaufen. Aber diese Abhandlung liefert eine ganz andere Antwort: sie zeigt, warum Menschen, die sich der ökonomischen Konsequenzen der Freiheit des Kopierens voll bewusst sind, einen hohen Preis für die erste Kopie zahlen würden.

Der Begriff „geistiges Eigentum“ ist voreingenommen und stiftet Verwirrung. Die Voreingenommenheit ist leicht zu erkennen ‑ Copyright, Patente und Marken „Eigentum“ nennen führt zu der Annahme, dass eine Kritik an ihnen gegen Eigentumsrechte sei. Die Verwirrung ist weniger offensichtlich: das Zusammenfassen von Copyright, Patenten und Marken führt dazu, sie als eine Sache zu behandeln, ihre umfangreichen Unterschiede zu ignorieren und sie im Hinblick auf ihre dürftigen Parallelen als eine einzelne Angelegenheit zu betrachten.

Dies bedeutet gewöhnlich soziale und ethische Aspekte von Copyrights und die verschiedenen sozialen und ethischen Aspekte von Patenten zu ignorieren und sowohl Copyrights als auch Patente als eine einzelne Angelegenheit in enggefasster ökonomischer Hinsicht zu betrachten. Die Befürworter von streng restriktiven Copyrights und Patenten präsentieren dann ein ökonomisches Argument, das so einfach ist, dass es den Anschein erweckt, unwiderlegbar zu sein.

Normalerweise reagiere ich darauf, indem ich die Aspekte der Situation aufzeige, die durch die rein ökonomische Behandlung ignoriert wurden. Die Abhandlung von Boldrin und Levine übernimmt dieses einfache ökonomische Argument mit eigenen Begriffen und zeigt die Lücken darin, Lücken, die die scheinbare Einfachheit tendenziell ausblendet.

Ich glaube, dass wir den Begriff „geistiges Eigentum“ weiterhin ablehnen sollten. Wir müssen auf die unökonomischen Aspekte des Copyrights und die verschiedenen unökonomischen Aspekte von Patenten aufmerksam machen. Allerdings werden Boldrins und Levines Argumente nützlich sein, um Menschen zu antworten, die darauf bestehen, ihre Werte in der Ökonomik engzufassen.

Die Abhandlung wendet sich an Ökonomen und ist ein wenig mathematisch. Die Popularisierung der Ideen wäre sinnvoll.