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Zu vermeidende Wörter
‑ (oder mit Sorgfalt zu verwendende), weil sie voreingenommen oder irreführend sind

Es gibt einige Wörter und Redewendungen, die empfohlen werden sie ganz oder in bestimmten Zusammenhängen und Gepflogenheiten zu vermeiden. Manche sind mehrdeutig oder irreführend; andere setzen eine Sichtweise voraus, von der wir hoffen, dass Sie anderer Meinung sind.

Access Ad-blocker Alternative Assets BSD-Style Closed Cloud Computing Commercial Compensation Consume Consumer Content Creative Commons licensed Creator Digital Goods Digital Locks Digital Rights Management (DRM) Ecosystem FLOSS For free FOSS Freely available Freeware Give away software Google Hacker Intellectual Property LAMP-System Linux-System Market Monetize MP3-Player Open PC Photoshop Piracy PowerPoint Produkt Protection RAND SaaS Sell Software Sharing Economy Sharing (Personal Data) Skype Software Industry Source Model Theft Trusted Computing Vendor

Access“ („Zugang“)

Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis zu meinen, Freie Software würde bedeuten, die Öffentlichkeit hätte „Zugang“ zu einem Programm. Das bedeutet Freie Software nicht.

Das Kriterium für Freie Software ist nicht, wer „Zugang“ zu einem Programm hat. Es geht darum, was die 4 grundlegenden Freiheiten anbelangt, was ein Benutzer, der eine Programmkopie besitzt, damit anstellen kann. Beispielsweise besagt Freiheit 2, dass dieser frei sei eine weitere Kopie anzufertigen und sie, Ihnen vielleicht, übergeben oder verkaufen kann. Aber niemand ist verpflichtet das, vielleicht für Sie, zu tun! Sie haben nicht das Recht, eine Programmkopie von irgendjemanden einzufordern.

Insbesondere dann, wenn man selbst ein Programm schreibt und niemals eine Kopie irgendjemandem anderem anbietet, ist dieses Programm (wenn auch auf eine triviale Weise) Freie Software, weil jeder Nutzer, der eine Kopie besitzt, die 4 wesentlichen Freiheiten hat (da man selbst der Nutzer ist).

In der Praxis wird es sicher jemand ins Internet stellen, sofern viele Benutzer Kopien eines Programms besitzen, so dass jeder Zugang dazu hat. Wir denken, sofern das Programm nützlich ist, dass man das tun sollte. Aber das stellt für Freie Software keine Voraussetzung dar.

Es gibt jedoch einen konkreten Punkt, an dem die Frage des Zugangs für Freie Software unmittelbar relevant ist: Die GNU GPL gewährt und gibt einem jeweiligen Benutzer Zugang, um den Quellcode eines Programms als Ersatz für eine physische Kopie des Quellcodes herunterzuladen. Dies gilt für den Sonderfall, in dem der Benutzer bereits eine Programmkopie vorliegen hat, die nicht in Quellcode-Form ist.

Statt „mit freier Software hat die Öffentlichkeit Zugriff auf das Programm“, sagen wir, mit freier Software haben Nutzer wesentliche Freiheiten und die Kontrolle darüber, was das Programm für sie macht.

Ad-blocker“ („Werbeblocker“)

Wenn der Zweck irgendeines Programms ist Werbung zu blockieren, ist „Ad-Blocker“, also „Werbeblocker“, ein guter Begriff dafür. Der Internetbrowser GNU IceCat beispielsweise ist kein „Werbeblocker“, verhindert allerdings Werbung, die den Benutzer als Folge der breit angelegten Überwachungsmaßnahmen durch Internetpräsenzen verfolgen. Dies ist kein „Werbeblocker“, sondern Schutz vor Überwachung.

„Alternative“

Wir bezeichnen Freie Software nicht als eine „Alternative“ zu proprietärer Software, da das Wort voraussetzt, alle „Alternativen“ seien legitim, und mit jeder weiteren Nutzer besser dran. Tatsächlich wird davon ausgegangen, dass Freie Software mit Software koexistieren sollte, die nicht die Freiheit von Nutzern respektiert.

Wir sind der Meinung, dass die Distribution als Freie Software die einzig ethische Möglichkeit ist, um Software für andere nutzbar bereitzustellen. Die anderen Methoden, unfreie Software und Dienst als ein Softwareersatz (‚Service-as-a-Software-Substitute‘, kurz SaaSS), unterjochen ihre Nutzer. Wir befinden es nicht für gut Nutzern jene „Alternativen“ zu freier Software anzubieten.

Assets ([digitale] Medieninhalte)

Um sich auf veröffentlichte Werke als „Assets“ bzw. „Digital Assets“ („Medieninhalte“ bzw. „digitale Medieninhalte“) zu beziehen, ist noch schlimmer als sie „Content“ zu nennen: es setzt voraus, dass sie außer kommerziellen Wert keinen Wert für die Gesellschaft haben.

„BSD-Style“ („BSD-artig“, „BSD-Stil“)

Die Bezeichnung „BSD-artige Lizenz“ führt zu einem Durcheinander, weil Lizenzen mit wesentlichen Unterschieden in einen Topf geworfen werden. Beispielsweise ist die Original-4-Klausel-BSD-Lizenz mit der Werbeklausel mit der GNU General Public License unvereinbar, doch die überarbeitete BSD-Lizenz ist es.

Um Verwirrung zu vermeiden, empfiehlt es sich die betreffende Lizenz zu benennen und den vagen Begriff „BSD-artig“ o. ä. zu vermeiden.

Closed“ („Geschlossen[er Quellcode]“)

Unfreie Software als „geschlossen“ zu beschreiben, bezieht sich eindeutig auf den Begriff „Open Source“ bzw. auf deutsch „Offener Quellcode“. Die Freie-Software-Bewegung will nicht mit dem „Open-Source“-Lager verwechselt werden, daher achten wir darauf Aussagen zu vermeiden, die Menschen ermutigen könnten uns mit ihnen in einen Topf zu werfen. Beispielsweise vermeiden wir unfreie Software als „geschlossene“ Software zu beschreiben. Wir nennen sie unfreie oder proprietäre Software.

Cloud Computing“ („Rechnerwolke“, „Datenverarbeitung in der Wolke“)

Der engl. Begriff Cloud Computing (bzw. Cloud für „Rechnerwolke“) ist ein Marketingschlagwort ohne schlüssige Bedeutung. Er wird für eine Reihe verschiedener Aktivitäten gebraucht, deren einziges gemeinsames Merkmal ist, das Internet für etwas zusätzlich der Übertragung von Dateien zu gebrauchen: eine über Netze, vor allem über das Internet, angeschlossene Rechnerlandschaft, in die die eigene Datenverarbeitung ausgelagert wird. So verbreitet der Begriff ein Wirrwarr. Sollte sich Ihr Denken darauf stützen, werden Sie irregeführt werden (oder könnte man „bewölkt“ sagen?).

Bei genauerer Betrachtung über oder als Antwort auf eine Aussage, die jemand anderes mit Hilfe dieses Begriffs gemacht hat, sollte der erste Schritt darin bestehen, das Thema klarzustellen: Worum geht es in diesem Szenario wirklich? Was ist eine gute, eindeutige Bezeichnung für dieses Szenario? Sobald das Thema klar formuliert ist, ist ein kohärenter Gedanke darüber möglich.

Eine der vielen Bedeutungen von „Rechnerwolke“ ist die Speicherung Ihrer Daten bei Onlinediensten. Das ist in den meisten Fällen töricht, weil es einen der Überwachung aussetzt.

Eine andere Bedeutung (die sich überschneidet, aber nicht dasselbe ist) ist Dienst als ein Softwareersatz (‚Software-as-a-Service-Substitute‘, kurz SaaSS), die Ihnen die Kontrolle über Ihre Datenverarbeitung nimmt. SaaSS sollte man niemals verwenden.

Eine weitere Bedeutung ist die Anmietung eines physischen Remoteservers oder eines virtuellen Servers. Diese Praxen sind unter bestimmten Umständen in Ordnung.

Eine weitere Bedeutung ist der Zugriff auf den eigenen Server über das eigene Mobilgerät. Das wirft keine besonderen ethischen Fragen auf.

Die NIST-Definition von „Rechnerwolke“ erwähnt unter anderem drei Szenarien, die verschiedene ethische Fragen aufwerfen:

Allerdings entspricht diese Definition nicht der gemeinsamen Verwendung von „Cloud-Computing“, da sie nicht die Speicherung von Daten in Online-Diensten beinhaltet. Software als Dienst, wie durch das NIST definiert, überschneidet sich erheblich mit einem Dienst als Softwareersatz, der den Benutzer schlecht behandelt, aber die beiden Modelle sind nicht äquivalent. .

Diese unterschiedlichen Datenverarbeitungspraxen gehören nicht einmal zu derselben Diskussion. Der beste Weg, um Verwechslungen des Begriffs „Cloud Computing“ zu vermeiden, ist den Begriff „Cloud“ nicht im Zusammenhang mit Datenverarbeitung zu verwenden. Sprechen Sie über das von Ihnen gemeinte Szenario, und benennen es mit einem bestimmten Begriff.

Seltsamerweise bemerkte Larry Ellison, ein Entwickler proprietärer Software, auch die Leere des Begriffs „Datenwolke“. Trotzdem entschied er sich den Begriff zu nutzen, da er ‑ als Entwickler proprietärer Software ‑ nicht von denselben Idealen motiviert wird wie wir.

Commercial“ („Kommerziell“)

Bitte verwenden Sie „kommerziell“ nicht als Synonym für unfrei. Das wirft zwei völlig verschiedene Sachverhalte durcheinander.

Ein Programm ist kommerziell, wenn es im Rahmen einer unternehmerischen Tätigkeit entwickelt wird. Ein kommerzielles Programm kann, je nach Vertriebsform, frei oder unfrei sein. Das gilt ebenso für ein von einer Schule oder einer Person entwickeltes Programm. Die beiden Fragen ‑ welche Entität das Programm entwickelte und welche Freiheit ihre Nutzer haben ‑ haben nichts damit zu tun.

Im ersten Jahrzehnt der Freie-Software-Bewegung waren freie Softwarepakete fast immer unkommerziell; Bestandteile des GNU/Linux-Betriebssystems wurden von Personen oder gemeinnützigen Organisationen wie der Free Software Foundation (FSF) und Universitäten entwickelt. Später, in den 1990ern, kam freie kommerzielle Software auf den Markt.

Freie kommerzielle Software ist ein Beitrag für unsere Gemeinschaft, der gefördert werden sollte. Aber Personen, die glauben, dass „Kommerziell“ soviel wie unfrei bedeutet, tendieren dazu zu denken, dass die Kombination von frei und kommerziell in sich widersprüchlich sei und tun diese Möglichkeit ab. Achten wir darauf, das Wort „Kommerziell“ nicht auf diese Weise zu verwenden.

Compensation“ („Ausgleich“, „Entschädigung“)

Im Zusammenhang mit Urheberrecht von „Entschädigung für Autoren“ zu sprechen, führt zu der Annahme, dass 1.) Urheberrecht im Interesse der Autoren existiert und 2.) jedes Mal, wann immer wir etwas lesen, wir dem Autor etwas schuldig sind, was wir dann zurückzahlen müssen. Die erste Annahme ist einfach falsch und die zweite unverschämt!

„Entschädigung der Rechteinhaber“ führt zu weiterem Schwindel: die Annahme, es würde bedeuten die Autoren zu bezahlen, was hin und wieder passiert; aber meistens bedeutet es eine Subventionierung derselben Verlage, die uns rücksichtslos Gesetze aufdrängen.

Consumer“ („Konsument“, „Verbraucher“)

Der Begriff „Konsument“ ist, wenn verwendet um sich auf EDV-Benutzer zu beziehen, mit Annahmen belastet, die man zurückweisen sollte. Manche stammen von der Vorstellung, dass die Verwendung eines Programms das Programm „konsumiert“ (siehe „Consume“), was dazu führt, kopierbar digitale Werke ökonomischen Schlussfolgerungen aufzuerlegen, die über unkopierbar materielle Produkte gezogen wurden.

Softwarenutzer darüber hinaus als „Verbraucher“ zu beschreiben, bezieht sich auf einen Rahmen, in dem man darauf eingegrenzt wird zwischen was auch immer am „Markt“ verfügbare „Produkte“ zu wählen. In diesem abgekarteten Spiel gibt es für den Gedanken keinen Platz, dass Benutzer direkt Kontrolle darüber ausüben können, was ein Programm tut.

Um Menschen zu beschreiben, die nicht nur auf die passive Nutzung von Werken eingeschränkt sind, werden Begriffe wie Personen und Bürger empfohlen ‑ nicht „Konsumenten“ bzw. „Verbraucher“.

Das Problem mit dem Wort „Konsument“ bzw. „Verbraucher“ wurde ebenfalls anderweitig festgestellt in Be a user, not a consumer.

Content“ („Inhalt“)

Möchte man ein Gefühl von Bequemlichkeit und Zufriedenheit beschreiben, kann man selbstverständlich von content (also „zufrieden“) sprechen, aber das Wort als Nomen zu gebrauchen um Publikationen und Werke der Autorschaft als „Content“ („Inhalte“) zu beschreiben, nimmt ein Verhalten an, was man besser vermeiden sollte: es hält sie für eine Ware, deren Zweck darin besteht eine Kiste zu füllen und Geld zu machen. Im Endeffekt setzt es die Werke selbst herab. Ist man mit dieser Einstellung nicht einverstanden, kann man sie Werke oder Publikationen bzw. Veröffentlichungen nennen.

Häufig sind Verleger diejenigen, die den Begriff „Content“ im Namen der Autoren der Werke („Schöpfer“, wie es so schön heißt) gebrauchen, um auf eine gesteigerte Urhebermacht zu drängen. Der Begriff „Content“ verrät deren wahre Haltung zu diesen Werken und ihren Autoren. Dies wurde auch von Tom Chatfield in The Guardian erkannt:

„Content“ selbst ist nebensächlich ‑ wie der eigentliche Gebrauch von Wörtern wie „Content“ vermuten lässt. In dem Moment, an dem man anfängt jedes einzelne Schriftstück auf der Welt als „Content“ zu bezeichnen, hat man dessen Austauschbarkeit eingeräumt: seine wichtigste Aufgabe als bloßes Mahlgut zur metrischen Mühle.

Mit anderen Worten reduziert „Content“ Publikationen und Schriften zu einer Art von Brei, der geeignet ist durch die „Röhren“ des Internets geleitet zu werden.

Siehe auch Courtney Loves offenen Brief an Steve Case und Suche nach „Content Provider“. Leider ist sich Frau Love dessen nicht bewusst, dass der Begriff „Geistiges Eigentum“ ebenfalls voreingenommen und irreführend ist).

Doch solange andere den Begriff „Content Provider“ („zufriedene Anbieter“) verwenden, können politische Dissidenten sich selbst auch „Malcontent Provider“ („unzufriedene Anbieter“) nennen.

Der Begriff „Inhaltsverwaltung“ bzw. Content Management bekommt den Preis für Ausdruckslosigkeit. „Inhalte“ bzw. Content bedeutet in diesem Zusammenhang irgendeine Art von Information und „Verwaltung“ („Management“) etwas damit zu tun. Also ist ein „Inhaltsverwaltungssystem“ bzw. Content Management System ein System, dass etwas mit irgendeiner Art von Information anstellt. Auf nahezu alle Programme trifft diese Beschreibung zu.

Meistens bezieht sich dieser Begriff tatsächlich auf ein System zur Aktualisierung von Seiten eines Internetauftritts. Empfohlen wird dafür der Begriff Website Revision System (WRS).

Creative Commons licensed“ („Creative Commons lizenziert“)

Das wichtigste Lizenzmerkmal eines Werkes ist, ob es frei ist. Creative Commons veröffentlicht 7 Lizenzen, davon sind 3 freie Lizenzen (CC BY, CC BY-SA und CC0), alle anderen nicht. Ein Werk folglich nur als ‚Creative Commons lizenziert“ zu umschreiben, sagt absolut nichts darüber aus ob es frei ist und suggeriert, dass die Frage nicht wichtig sei. Die Aussage kann zwar richtig sein, aber das Weglassen der vollständigen Bezeichnung bzw. der entsprechenden Kürzel ist nachteilig.

Um nun dazu zu animieren auf die wichtigste Differenzierung achtzugeben, sollte immer genau angegeben werden, welche Creative Commons-Lizenz verwendet wird, beispielsweise ‚lizenziert unter CC BY-SA‘. Weiß man nicht, welche Lizenz ein bestimmtes Werk verwendet, sollte es herausgefunden und dann dem Anbieter gemeldet werden.

Creator“ („Schöpfer“)

Der von Verlegern für Autoren angewandte Begriff „Schöpfer“ implizit den Vergleich mit einer Gottheit, dem Schöpfer. Er wird verwendet, um die moralische Position der Autorschaft über das von gewöhnlichen Menschen zu stellen, um eine gesteigerte Urhebermacht zu rechtfertigen, die sie dann in ihrem Namen ausüben können. Stattdessen wird empfohlen Autor zu gebrauchen. In vielen Fällen ist tatsächlich jedoch der Urheberrechtsinhaber das, was gemeint ist. Diese zwei Begriffe sind nicht äquivalent: in vielen Fällen ist der Urheberrechtsinhaber nicht der Autor, also der Urheber eines Werkes, sondern vielmehr der Inhaber eines (kompletten oder teilweisen) Verwertungsrechts.

„Digital Goods“ („Digitale Güter“, „Digitale Waren“)

Der Begriff „Digitale Güter“, wie für Kopien von Werken der Autorschaft genutzt, bringt sie fälschlicherweise mit physischen Gütern in Verbindung ‑ die nicht kopiert werden können und folglich in Mengen hergestellt und verkauft werden müssen. Diese Metapher ermutigt einige dazu, Fragen zu Software oder anderen digitalen Werken aufgrund ihrer Ansichten und Intuitionen über physische Güter zu beurteilen. Es umgibt ebenfalls Probleme im Hinblick auf Ökonomie, deren oberflächlichen und begrenzten Werte nicht Freiheit und Gemeinschaft umfassen.

„Digital Locks“ („Digitale Schlösser“)

Der Begriff „Digitale Schlösser“ wird von einigen verwendet, um auf Digital Restrictions Management (DRM), also Digitale Beschränkungsverwaltung bzw. Digitale Rechte-Minderung, Bezug zu nehmen und zu kritisieren. Das Problem mit diesem Begriff besteht darin, dass er der Schlechtigkeit von DRM nicht gerecht wird. Die Leute, die diesen Begriff übernahmen, durchdachten ihn nicht.

Schlösser sind nicht notwendigerweise repressiv oder schlecht. Auch Sie besitzen wahrscheinlich mehrere Schlösser, wahrscheinlich auch deren Schlüssel oder Nummerncodes. Man kann sie nützlich oder lästig finden, aber sie knechten einen nicht, da man in der Lage ist sie zu öffnen und zu verschließen. Gleichermaßen halten wir Verschlüsselung zum Schutz eigener digitaler Dateien von unschätzbarem Wert. Auch das ist eine Art digitales Schloss, über dass man jedoch die Kontrolle hat.

DRM ist wie ein von jemand anderem auferlegtes Schloss, der sich weigert einen den Schlüssel zu geben ‑ mit anderen Worten: wie Handschellen. Deshalb ist die richtige Metapher für DRM digitale Handschellen, nicht „digitale Schlösser“.

Eine Reihe von Widerstandskampagnen haben den unklugen Begriff „Digitale Schlösser“ gewählt; um die Dinge wieder auf die richtige Spur zurückzubekommen, müssen wir entschieden darauf drängen, diesen Fehler zu korrigieren. Die FSF kann eine Kampagne unterstützen, die sich gegen„Digitale Schlösser“ stellt, wenn wir in der Sache selbst einig sind; allerdings, wenn wir unsere Unterstützung erklären, ersetzen wir diesen Begriff erkennbar durch Digitale Handschellen und sagen warum.

Digital Rights Management“ („Digitale Rechteverwaltung“)

„Digitale Rechteverwaltung“ (engl.: „Digital Rights Management“, kurz „DRM“) bezieht sich auf technische Mechanismen, die entworfen wurden um Rechnernutzern Beschränkungen aufzuerlegen. Die Verwendung des Begriffs „Rechte“ ist Propaganda, so konzipiert, um Nutzern unversehens die Sichtweise von wenigen, die Beschränkungen auferlegen, vorzuspiegeln und die Allgemeinheit zu ignorieren, der diese Beschränkungen auferlegt werden.

Gute Alternativen sind Digitale Rechte-Minderung bzw. Digitale Beschränkungsverwaltung oder engl. Digital Restrictions Management und Digitale Handschellen.

Bitte unterstützen Sie unsere Kampagne zur Abschaffung von DRM[1].

Ecosystem“ („Ökosystem“)

Es ist nicht ratsam, die Freie-Software-Gemeinschaft oder jede andere menschliche Gemeinschaft[*] als ein „Ökosystem“ zu beschreiben, weil dieses Wort das Fehlen ethischen Urteils impliziert.

Der Begriff „Ökosystem“ schließt indirekt eine Haltung einer werturteilsfreien Betrachtung ein: nicht fragen, wie was geschehen soll, nur untersuchen und verstehen, was geschieht. In einem Ökosystem konsumieren einige Organismen andere Organismen. In der Ökologie fragen wir nicht ob es einer Eule recht ist eine Maus zu fressen oder eine Maus einen Samen, wir beobachten nur, dass sie dies tun. Bevölkerungsgruppen wachsen oder schrumpfen entsprechend den Bedingungen zusammen. Das ist weder recht noch unrecht, sondern nur ein ökologisches Phänomen ‑ selbst wenn es so weit wie um das Aussterben einer Spezies geht.

Im Gegensatz dazu können sich Wesen entscheiden, die eine ethische Haltung gegenüber ihrer Umgebung einnehmen, Dinge zu bewahren, die möglicherweise ohne ihre Intervention verschwänden ‑ wie Zivilgesellschaft, Demokratie, Menschenrechte, Frieden, Gesundheitswesen, stabiles Klima, saubere Luft und Wasser, Artenschutz, traditionelle Künste … und Freiheit von Rechnernutzern.

„FLOSS“

Der Begriff „FLOSS“ (engl. für Free/Libre and Open Source Software) wurde als eine Möglichkeit geprägt, neutral zwischen Freie Software und Open-Source zu sein. Sollte Neutralität das Ziel sein, ist „FLOSS“ bestens dafür geeignet. Möchte man aber zeigen, dass man für Freiheit eintritt, sollte kein neutraler Begriff verwendet werden.

For free“ („für frei“)

Möchte man ausdrücken, dass ein Programm Freie Software ist, dann bitte nicht mit „für frei“ verfügbar. Dieser Begriff bedeutet konkret zum Nullpreis. Freie Software ist eine Frage der Freiheit, nicht des Preises.

Freie Softwarekopien sind häufig frei erhältlich ‑ beispielsweise durch Herunterladen via FTP. Aber freie Softwarekopien sind ebenfalls zu einem Preis auf CD-ROMs erhältlich; mittlerweile werden proprietäre Softwarekopien gelegentlich gratis bei Werbeaktionen angeboten und einige proprietäre Pakete sind für bestimmte Nutzer normalerweise kostenfrei.

Um eine Verwechslung zu umgehen, kann man sagen, dass das Programm als Freie Software erhältlich ist.

„FOSS“

Der Begriff „FOSS“ (engl. für Free and Open Source Software) wurde als eine Möglichkeit geprägt, um neutral zwischen Freie Software und Open-Source zu sein. was aber nicht wirklich funktioniert. Sollte Neutralität das Ziel sein, ist „FLOSS“ besser dafür geeignet. Aber wenn man zeigen möchte, dass man für Freiheit eintritt, sollte kein neutraler Begriff verwendet werden.

Statt FOSS, sagen wir, Freie Software or Freie (Libre) Software.

Freely available“ („frei verfügbar“)

Verwenden Sie nicht frei verfügbare Software als Synonym für Freie Software. Die Begriffe sind nicht äquivalent. Software ist frei verfügbar, wenn irgendjemand problemlos eine Kopie erhalten kann. Freie Software wird in Bezug auf die Freiheit der Nutzer definiert, die eine Kopie davon haben. Dies sind Antworten auf verschiedene Fragen.

Freeware

Bitte verwenden Sie nicht den Begriff „Freeware“ als Synonym für Freie Software. „Freeware“ wurde in den 1980ern häufig für Programme verwendet, die nur als ausführbare Dateien ohne verfügbaren Quellcode freigegeben waren. Es gibt keine eindeutige Begriffsbestimmung.

Bei Verwendung einer anderen Sprache als Englisch vermeiden Sie bitte das Entlehnen englischer Begriffe wie Free Software oder Freeware. Es ist besser den Begriff Free Software in die jeweilige eigene Sprache zu übersetzen.

Mithilfe eines Wortes in der eigenen Sprache zeigen Sie, dass Sie sich wirklich auf Freiheit beziehen und nicht nur wie ein Papagei ein mysteriöses ausländisches Marketingkonzept nachplappern. Mag sein, dass der Verweis auf Freiheit auf den ersten Blick für Landsleute befremdlich oder störend erscheint; aber sobald erkannt wird, dass er genau das bedeutet, wird wirklich verstanden, worum es geht.

Give away software“ („Gratissoftware“, „Software verschenken“)

Der Begriff verschenken ist irreführend, um damit ein Programm als Freie Software vertreiben auszudrücken. Diese Redewendung hat dasselbe Problem wie für frei: es wird impliziert, dass es um den Preis geht, nicht um Freiheit. Eine Möglichkeit zur Vermeidung einer Verwechslung wäre es Freigabe als Freie Software zu nennen.

„Hacker“

Ein Hacker ist jemand, der spielerische Klugheit genießt ‑ nicht notwendigerweise mit Rechnern. Die Programmierer der alten Freie-Software-Gemeinschaft am MIT der 60er und 70er nannten sich selbst Hacker. Etwa um 1980 entdeckten Journalisten, wie die Hacker-Gemeinschaft die Bezeichnung fälschlicherweise für Sicherheitsbrecher gebrauchte.

Bitte verbreiten Sie diesen Fehler nicht. Personen, die Sicherheitsmechanismen umgehen, sind Cracker.

Intellectual Property“ („Geistiges Eigentum“)

Verlage und Rechtsanwälte beschreiben Copyright gern als „Geistiges Eigentum“ ‑ ein Begriff, der auch für Patente, Warenzeichen und andere obskure Rechtsbereiche Anwendung findet. Diese Gesetze haben so wenig gemein und unterscheiden sich so sehr, dass man schlecht beraten ist sie zu verallgemeinern. Es empfiehlt sich, ausdrücklich über Urheberrecht“, „Patente oder Warenzeichen zu sprechen.

Der Begriff „Geistiges Eigentum“ führt eine versteckte Annahme mit sich ‑ die Art, um über all diese nicht zueinander passenden Angelegenheiten nachzudenken, basiert auf einer Analogie mit physischen Objekten und unserer Vorstellung als physikalische Eigenschaft.

Wenn es um das Kopieren geht, lässt diese Analogie den entscheidenden Unterschied zwischen materiellen Objekten und Information außer Acht: Informationen können nahezu mühelos kopiert und gemeinsam miteinander ausgetauscht werden, was bei materiellen Objekten nicht möglich sein kann.

Um die Verbreitung unnötiger Vorurteile und Verwirrung zu vermeiden, empfiehlt es sich eine entschlossene Praktik einzuschlagen, weder über „Geistiges Eigentum“ zu sprechen oder auch nur im Hinblick darauf zu denken.

Die Heuchelei, diese Mächte „Rechte“ zu nennen, beginnt die Weltorganisation für „Geistiges Eigentum“ (WIPO) peinlich zu berühren.

LAMP-System

„LAMP“, kurz für ‚Linux, Apache, MySQL und PHP‘: Ein kombinierter Einsatz von Software zur Nutzung auf einem Webserver ‑ mit der Ausnahme, dass sich „Linux“ in diesem Zusammenhang tatsächlich auf das GNU/Linux-System bezieht. Anstelle von „LAMP“ sollte es stattdessen GLAMP heißen: GNU, Linux, Apache MySQL und PHP.

„Linux-System“

Linux ist der Name des Betriebssystemkerns, den Linus Torvalds seit 1991 entwickelt. Das Betriebssystem, in welchem Linux verwendet wird, ist im Grunde GNU mit hinzugefügtem Linux. Das Gesamtsystem „Linux“ zu nennen ist unfair und irreführend. Um sowohl das Projekt GNU anerkennend zu erwähnen als auch das Gesamtsystem vom Betriebssystemkern zu unterscheiden, nennen Sie das Gesamtsystem bitte GNU/Linux.

Market“ („Markt“)

Es ist irreführend, Freie-Software-Nutzer oder Softwarenutzer im Allgemeinen als Markt zu beschreiben.

Das soll nicht heißen, dass es in der Freie-Software-Gemeinschaft für Märkte keinen Platz gibt. Sind Sie in der Freie-Software-Branche tätig und bieten Unterstützung als Dienstleistung an, dann haben Sie Kunden, mit denen Sie in einem Markt handeln. Solange Sie deren Freiheit respektieren, wünschen wir Ihnen viel Erfolg in Ihrem Markt.

Aber die Freie-Software-Bewegung ist eine soziale Bewegung, kein Geschäft, und der angestrebte Erfolg ist kein Markterfolg. Wir versuchen der Öffentlichkeit dadurch zu dienen, indem wir ihr Freiheit geben ‑ nicht um einem Rivalen konkurrierend das Geschäft wegzuziehen. Diese Kampagne für Freiheit mit den Bemühungen eines bloßen Geschäftserfolgs gleichzusetzen, bedeutet die Wichtigkeit der Freiheit zu leugnen und proprietäre Software zu legitimieren.

Monetize“ („Monetarisieren“)

Die richtige Definition von „Monetarisieren“ ist etwas einen Geldwert zumessen. Beispielsweise haben menschliche Gemeinschaften[*] Gold, Silber, Kupfer, bedrucktes Papier, besondere Arten von Muscheln und großes Gestein monetisiert. Allerdings erleben wir derzeit eine Tendenz, das Wort auf eine andere Weise zu gebrauchen, gleichbedeutend mit etwas als Grundlage für Gewinn.

Dieser Gebrauch besetzt den Gewinn als wesentlich und die Sache, die dafür diente den Gewinn zu erhalten, als nebensächlich. Diese auf ein Softwareprojekt angewandte Attitüde ist kritikwürdig, weil es Entwickler dazu führen würde das Programm proprietär zu machen, sollten sie zu dem Schluss kommen, dass es frei bzw. libre nicht ausreichend gewinnbringend sei.

Ein produktives und ethisches Geschäft kann gutes Geld erzielen, aber wenn es alles andere dem Gewinn unterordnet, dürfte es wahrscheinlich nicht ethisch bleiben.

„MP3-Player“

Ende der 1990er wurde es möglich tragbare Geräte zur Wiedergabe von Audiodateien „Solid State“ (engl. für fester Zustand bzw. fester Aggregatzustand) herzustellen. Die meisten Geräte unterstützten den patentierten MP3-Codec, und das ist auch heute noch so. Einige unterstützten auch die patentfreien Audiocodecs Ogg Vorbis und FLAC, ein paar konnten MP3-codierte Dateien überhaupt nicht wiedergeben, da deren Entwickler sich vor den Patenten im MP3-Format schützen mussten.

Die Verwendung der Bezeichnung „MP3-Player“ für Audio-Wiedergabegeräte im Allgemeinen hat die Wirkung, das MP3-Format zu fördern und von anderen Formaten (von denen einige auch technisch überlegen sind) abzuhalten. Wenn auch die MP3-Patente abgelaufen sind, ist es immer noch nicht wünschenswert, das zu tun.

Wir empfehlen den Begriff digitaler Audio-Player oder einfach Audio-Player, wenn das klar genug ist, statt „MP3-Player“.

Open“ („Offen[er Quellcode]“)

Bitte vermeiden Sie die Verwendung der Begriffe open bzw. „offen“ oder Open Source bzw. „offener Quellcode“ als Ersatz für Freie Software. Diese Begriffe beziehen sich auf eine Reihe anderer Ansichten basierend unterschiedlicher Werte. Die Freie-Software-Bewegung setzt sich für Ihre Freiheit in Ihrer Datenverarbeitung ein ‑ als eine Frage der Gerechtigkeit. Die Open-Source-Nicht-Bewegung setzt sich auf diese Art und Weise für nichts ein.

Bezieht man sich auf Open-Source-Ansichten, ist es richtig diesen Namen zu verwenden, aber diesen Begriff bitte nicht verwenden, wenn es um uns, unsere Software oder unsere Ansichten geht ‑ das führt zu der Annahme, dass unsere Ansichten den ihrigen ähnlich seien.

Statt „Open Source“, sagen wir, Freie Software oder Freie (Libre) Software.

„PC“

Um sich auf eine bestimmte Art von Rechnerhardware zu beziehen, ist es in Ordnung die Abkürzung PC (engl. für persönlicher Rechner oder privater Rechner) zu benutzen, aber bitte nicht mit der Implikation, dass der Rechner Microsoft Windows ausführt. Wenn man GNU/Linux auf demselben Rechner installiert, ist es immer noch ein PC.

Für einen Rechner, der Windows ausführt, wurde der Begriff WC vorgeschlagen.

„Photoshop“

Bitte vermeiden Sie den Begriff „photoshoppen“ als Verb zu verwenden, um damit jegliche Art von Bildmanipulation oder -bearbeitung auszudrücken. Photoshop ist nur der Name eines bestimmten Bildbearbeitungsprogramms, das vermieden werden sollte, da es proprietär ist. Es gibt viele freie Programme zur Bearbeitung von Bildern, wie GIMP.

Piracy“ („Piraterie“, „Raubkopie“)

Verlage bringen das Kopieren häufig missbilligend mit „Piraterie“ in Verbindung. Damit wird impliziert, dass es ethisch einem Angriff auf Schiffe auf hoher See gleicht, bei dem Menschen entführt und ermordet werden. Auf Grundlage solcher Propaganda wurden Gesetze in vielen Teilen der Welt erlassen, um das Kopieren in den meisten (oder manchmal unter allen) Umständen zu verbieten (es wird immer noch auf Druck gesetzt, um diese Verbote noch umfassender zu machen).

Wenn Sie nicht glauben, dass das vom Verlag missbilligte Kopieren mit Entführung und Ermordung vergleichbar sei, möchten Sie das Wort „Piraterie“ vielleicht nicht zur Beschreibung verwenden. Neutrale Begriffe wie unerlaubtes Kopieren (oder unerlaubte Vervielfältigung für den Fall, dass es unzulässig ist) können stattdessen genutzt werden. Einige von uns ziehen vielleicht sogar lieber etwas Positiveres wie Austausch von Informationen mit deinen Nächsten vor.

Ein US-Richter, der den Vorsitz über ein Verfahren wegen Verletzung des Urheberrechts hatte, erkannte, dass „Piraterie“ und „Diebstahl“ verleumderische Wörter sind.

„PowerPoint“

Bitte vermeiden Sie den Begriff „PowerPoint“, um jede Form von Folienpräsentation zu beschreiben. PowerPoint ist nur der Name von einem bestimmten proprietären Programm um Präsentationen vorzuführen. Um Ihrer Freiheit Willen sollte man nur Freie Software verwenden um Präsentationen zu erstellen ‑ was bedeutet: nicht PowerPoint. Empfohlene Optionen sind unter anderem die TeX Beamer-Klasse sowie LibreOffice Impress.

Product“ („Produkt“)

Spricht man über ein Produkt, wird empfohlen es unter allen Umständen beim Namen zu nennen. Bezieht man sich jedoch auf einen Dienst, wird empfohlen diesen nicht als ein „Produkt“ zu betiteln. Nennt ein Dienstanbieter den Dienst „Produkt“, sollte dringend darauf bestanden werden es einen Dienst zu nennen. Wenn ein Dienstanbieter ein Pauschalangebot ein „Produkt“ nennt, sollte dringend darauf bestanden werden es schlicht ein Angebot zu nennen.

Protection“ („Schutz“)

Die Rechtsanwälte der Verleger verwenden gerne den Begriff „Schutz“, um Urheberrecht zu beschreiben. Dieses Wort impliziert Zerstörung oder Leid zu verhindern; deshalb ermutigt es dazu, sich mit dem [Rechte-]Inhaber und Verleger, die vom Urheberrecht profitieren, zu identifizieren, anstatt mit den Benutzern, die dadurch beschränkt werden.

Es ist ganz einfach, den Begriff „Schutz“ zu vermeiden und stattdessen neutrale Begriffe zu verwenden. Statt beispielsweise „Urheberrechtsschutz dauert eine sehr lange Zeit“ kann ‚Urheberrecht dauert eine sehr lange Zeit’ gesagt werden.

Ebenso kann statt „urheberrechtlich geschützt“ einfach ‚urheberrechtlich‘ oder nur ‚Urheberrecht‘ genommen werden.

Möchte man Urheberrecht kritisieren und nicht neutral sein, kann man den Begriff Urheberrechtbeschränkungen verwenden. Daher kann man sagen, ‚Urheberrechtbeschränkungen dauern eine sehr lange Zeit‘.

Der Begriff „Schutz“ wird ebenfalls verwendet, um böswillige Eigenschaften zu beschreiben. Beispielsweise ist „Kopierschutz“ eine Eigenschaft, die das Kopieren stört. Aus Sicht des Nutzers ist das ein Hindernis. Und so könnten wir diese böswillige Eigenschaft Kopierbehinderung nennen. Öfter heißt es auch Digital Restrictions Management (DRM) bzw. Digitale Beschränkungsverwaltung ‑ siehe auch die Kampagne Defective-by-Design.

RAND (vernünftig und diskriminierungsfrei [Lizenzierung]]

Normungsgremien, die patentbeschränkende Standards promulgieren, die Freie Software verbieten, verfolgen normalerweise eine Politik Patentlizenzen zu erhalten, die eine feste Gebühr pro Kopie eines konformen Programms erfordern. Häufig wird sich mit den Begriff „RAND“ („Reasonable and Non-Discriminatory“) auf solche Lizenzen bezogen, was für „vernünftig und diskriminierungsfrei“ steht.

Dieser Begriff beschönigt eine Klasse von Patentlizenzen, die normalerweise weder zumutbar noch diskriminierungsfrei sind. Zwar diskriminieren diese Lizenzen keine bestimmte Person, aber sie diskriminieren die Freie-Software-Gemeinschaft, und das macht sie unzumutbar. Somit ist die eine Hälfte des Begriffs „RAND“ trügerisch und die andere Hälfte voreingenommen.

Normungsgremien sollten erkennen, dass diese Lizenzen diskriminierend sind und die Verwendung des Begriffs „vernünftig und nichtdiskriminierend“ oder „RAND“, um sie zu beschreiben, fallen lassen. Bis dahin würden SchriftstellerInnen gut daran tun, die sich der Schönfärberei nicht anschließen möchten, diesen Begriff zurückzuweisen. Ihn lediglich zu akzeptieren und zu verwenden, weil patent-schwingende Unternehmen ihn weit verbreitet haben, ist jenen Unternehmen zum Ausdruck zu bringen, sich die Ansichten diktieren zu lassen.

Ersatzweise wird der Begriff Einheitliche Gebührenregelung (engl. Uniform Fee Only, kurz UFO) empfohlen. Das ist präziser, weil die einzige Bedingung in diesen Lizenzen eine einheitliche Lizenzgebühr ist.

Sell Software“ („Software verkaufen“)

Der Begriff „Software verkaufen“ ist mehrdeutig. Genau genommen ist der Tausch einer Kopie eines freien Programms gegen einen Geldbetrag Programmverkauf, und daran ist nichts falsch. Allerdings wird der Begriff „Softwareverkauf“ meistens aber mit proprietären Beschränkungen bei der anschließenden Softwarenutzung verbunden. Um genau zu sein ‑ und um ein Durcheinander vorzubeugen ‑ könnte es entweder Vertrieb von Kopien eines Programms gegen Gebühr oder bestimmte proprietäre Beschränkungen bei der Nutzung eines Programms lauten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe Freie Software verkaufen.

Sharing Economy“ (sinn­ge­mäß „Ökonomie gemeinsam benutzend“)

Der Begriff Sharing Economy ist keine gute Möglichkeit, um sich auf Dienste wie Uber (Vermittlung von Mietwagen an Fahrgäste über eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte) und Airbnb (Internet-Gemeinschaft-Marktplatz für die weltweite Buchung und Vermietung von Unterkünften) zu beziehen, die Geschäfte vermitteln. Wir verwenden den Begriff Sharing (das ‚gemeinsame Nutzen bzw. Austauschen‘), um uns auf die unkommerzielle Zusammenarbeit einschließlich der unkommerziellen Weiterverbreitung exakter Kopien veröffentlichter Werke zu beziehen. Da die Dehnung des Wortes Sharing den Sinn untergräbt, verwenden wir es nicht in diesem Zusammenhang.

Eine geeignetere Bezeichnung für Geschäfte wie Uber ist Piecework Service Economy“ („Akkorddienstleistungswirtschaft“).

Sharing (Personal Data)“ (Austauschen (personenbezogene Daten))

Wenn Unternehmen Personen manipulieren oder dazu verleiten personenbezogene Daten preiszugeben und ihre Privatsphäre aufzugeben, sollte dies nicht mit „Teilen“ bezeichnet werden. Den Begriff Teilen verwenden wir, um damit die unkommerzielle Zusammenarbeit einschließlich der unkommerziellen Redistribution exakter Kopien veröffentlichter Werke zu bezeichnen, und wir sagen, dass dies gut ist. Wir empfehlen dieses Wort nicht auf eine Praxis anzuwenden, die schädlich und gefährlich ist.

„Software as a Service“ (SaaS) (Software als ein Dienst)

Wir pflegten zu sagen, dass „SaaS“ (Software as a Service, deu.: „Software als ein Dienst“) ein Unrecht ist, fanden dann aber, was das Verständnis betrifft, eine Menge Variationen vor, was alles als „SaaS“ betrachtet wird. So wechselten wir auf einen neuen Begriff: SaaSS (Service as a Software Substitute, deu.: ‚Dienst als ein Softwareersatz‘). Dieser Begriff besitzt zwei Vorteile: er wurde bisher nicht verwendet (unsere Definition ist also die einzige) und er erklärt, worin das Unrecht besteht.

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Im Spanischen verwenden wir weiterhin Software como Servicio für „Software-as-a-Service“, weil der Witz an software como ser vicio (in etwa Software-als-ein-Laster) zu gut ist, um ihn aufzugeben.

Software Industry“ („Softwareindustrie“)

Der Begriff „Softwareindustrie“ ermutigt dazu sich vorzustellen, dass Software immer von einer Art Fabrik entwickelt und dann an „Verbraucher“ geliefert wird. Die Freie-Software-Gemeinschaft zeigt, dass dem nicht so ist. Softwareunternehmen sind existent und verschiedene entwickeln freie und/oder unfreie Software, aber diejenigen, die Freie Software entwickeln, werden nicht wie Fabriken geführt.

Der Begriff „Industrie“ wird als Propaganda von Befürwortern von Softwarepatenten eingesetzt. Softwareentwicklung wird „Industrie“ genannt und dann versucht zu argumentieren, dies würde bedeuten, dass es dadurch Patentmonopolen unterworfen sein sollte. Das Europäische Parlament ‑ das im Jahre 2003 Softwarepatente zurückwies ‑ sprach sich dafür aus, „Industrie“ [im Sinne des Patentrechts] als ‚automatisierte Herstellung materieller Güter‘ zu definieren.

Source Model“ („[Open-]Source-Modell“)

Wikipedia verwendet den Begriff Source Model“ (deu. „[Open-]Source-Modell“) auf eine konfuse und missverständliche Weise. Scheinbar wird sich darauf bezogen, wie der Quellcode eines Programms verteilt wird, im Text wird dies jedoch mit der Entwicklungsmethodik verwechselt. Dabei wird zwischen „Open Source“ und „Shared Source“ als Antworten unterschieden, diese überschneiden sich allerdings ‑ Microsoft verwendet letzteres als einen Marketingbegriff, um eine Reihe von Praxen abzudecken, von denen einige „Open Source“ sind. Dieser Begriff scheint keine schlüssige Information zu vermitteln, bietet aber eine Möglichkeit, „Open Source“ in Webseiten anzuführen, die eigentlich freie Softwareprogramme beschreiben.

Theft“ („Diebstahl“)

Befürworter einer allzu strengen, repressiven Form des Urheberrechts verwenden oft Worte wie „gestohlen“ und „Diebstahl“, um sich auf Urheberrechtsverletzungen zu beziehen. Das ist Blödsinn, aber sie möchten, dass man es für objektive Wahrheit hält.

Im Rahmen des US-Rechtssystems ist eine Urheberrechtsverletzung kein Diebstahl. Gesetzlichkeiten, bei denen es um Diebstahl geht, sind nicht auf Urheberrechtsverletzungen anwendbar. Befürworter des repressiven Urheberrechts appellieren an die Autorität ‑ und stellen falsch dar, was die Autorität sagt.

Um sie zu widerlegen, kann man auf diesen realen Fall hinweisen, der darstellt, was wirklich als „Urheberrechtsdiebstahl“ beschrieben werden kann.

Das unberechtigte Anfertigen von Kopieren wird durch das Urheberrecht in vielen Fällen (nicht allen!) verboten, aber verboten zu sein macht es nicht falsch. Im Allgemeinen definieren Gesetze nicht Recht und Unrecht. Gesetze versuchen ‑ im besten Fall ‑ Gerechtigkeit umzusetzen. Wenn Gesetze (deren Umsetzung) nicht unseren Vorstellungen von Recht und Unrecht (dem Verdacht) entsprechen, sind die Gesetze das, was sich ändern sollte.

Eine US-Richterin, die den Vorsitz über ein Verfahren wegen Verletzung des Urheberrechts hatte, erkannte, dass „Piraterie“ und „Diebstahl“ verleumderische Wörter sind.

to „consume““ („aufbrauchen“ bzw. „verbrauchen“, „konsumieren“)

„Konsumieren“ bezieht darauf, was wir mit Nahrung machen: wir nehmen sie zu uns, wonach die Nahrung als solche nicht mehr vorhanden ist. In übertragener Bedeutung dazu gebrauchen wir dasselbe Wort für andere Produkte, deren Verwendung sie verbraucht. Sie auf Gebrauchsgüter wie Kleidung oder Geräte anzuwenden ist großzügig ausgelegt. Sie auf veröffentlichte Werke anzuwenden (Programme, Aufnahmen auf Datenträgern oder in Dateiform, Bücher in Papier- oder Dateiform), deren Natur auf unbestimmte Zeit ausgelegt und beliebig ausgeführt, wiedergegeben oder gelesen werden können, eine missbräuchliche Auslegung des Wortes. Durch Wiedergeben einer Aufnahme oder Ausführen eines Programms wird nichts verbraucht.

Diejenigen, die in diesem Zusammenhang „verbrauchen“ verwenden, werden sagen, dass sie es nicht wörtlich meinen. Was bedeutet es dann? Es bedeutet, Softwarekopien und Kopien anderer Werke aus einer eingeengten ökonomischen Perspektive zu betrachten. „Verbrauchen“ ist mit der Ökonomie materieller Güter verbunden, wie Kraftstoff oder Strom, den ein Auto verbraucht. Benzin ist ein Handelsgut, und Elektrizität ebenso. Rohstoffe sind fun­gi­bel: es gibt nichts besonderes an einem Tropfen Benzin, den ein Auto heute im Vergleich zu einem anderen Tropfen letzte Woche verbrannt hat.

Was hat es damit auf sich, Werke der Autorschaft als ein Erzeugnis mit der Annahme zu betrachten, dass es nichts besonders an jeder einzelnen Geschichte, jedem einzelnen Artikel, Programm oder Lied gibt? Das ist eher die verdrehte Sichtweise des Eigentümers oder der eines Buchhalters eines Verlagshauses. Es stellt keine Überraschung dar, dass man bei der Nutzung proprietärer Software an ein Erzeugnis denken solle. Die verdrehte Sichtweise kommt beispielsweise in dem Artikel A former Googler has declared war on ad blockers with a new startup that tackles them in an unorthodox way ganz klar durch, in welchem auch Publikationen als „Inhalte“ bezeichnet werden.

Das mit der Vorstellung verbundene eingeschränkte Denken, dass wir „Inhalte konsumieren“ ebnet den Weg für Gesetze wie dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA)[***], einem US-Gesetz, welches der Umsetzung des WIPO-Urheberrechtsvertrags von 1996 in nationales Recht dient, das Nutzer kriminalisiert, die Digitale Rechte-Minderung (DRM)-Fazilitäten[1] in digitalen Geräten umgehen. Wenn Nutzer denken, dass, was sie mit diesen Geräten anstellen, sei „konsumieren“, könnten sie solche Beschränkungen als selbstverständlich ansehen.

Außerdem fördert es auch die Akzeptanz von „Streaming“-Diensten, die DRM einsetzen, um paradoxerweise das Anhören von Musik oder Angucken von Filmen einzuschränken, so dass die Annahmen des Wortes „verbrauchen“ treffend passt.

Warum ist dieser paradoxe Gebrauch so verbreitet? Einige meinen vielleicht, dass der Begriff gehoben klingt, aber die Zurückweisung mit stichhaltigen Gründen könnte noch anspruchsvoller erscheinen. Einige wollen alle Arten von Medien verallgemeinern, aber auf die üblichen englischen Verben (lesen, anhören, gucken) trifft das nicht zu. Andere handeln möglicherweise aus geschäftlichen Interesse (eigenen oder der des Arbeitgebers). Ihr Gebrauch des Begriffs in namhaften Foren erweckt den Eindruck, es würde sich um den „richtige“ Begriff handeln.

Von „konsumieren“ bei Musik, Literatur oder irgendwelcher anderer künstlerischer Arbeit zu sprechen, bedeutet, sie als Ware , nicht jedoch als Kunst zu behandeln. Wollen wir von veröffentlichten Werken so denken? Wollen wir die Öffentlichkeit dazu ermutigen?

Diejenigen, die Nein antworten, schließen sich bitte an und vermeiden den Begriff „konsumieren“ .

Was kann man stattdessen verwenden? Man kann bestimmte Verben wie lesen, anhören, gucken oder angucken verwenden, da sie dazu beitragen die Tendenz zur Pauschalisierung einzudämmen.

Wenn man darauf beharrt stark zu pauschalisieren, kann man [im Englischen] den Ausdruck to attend to (‚besorgen’) verwenden, der weniger Dehnung als „konsumieren“ erfordert. Für ein Werk, das für den praktischen Gebrauch bestimmt ist, wäre „verwenden“ am besten.

Siehe auch „Consumer“ („Konsument“, „Verbraucher“).

to „google“ („googeln“)

Um auszudrücken nach etwas im Internet suchen zu wollen, sollte das Verb „googeln“ vermieden werden. Google ist unter anderem nur der Name einer bestimmten Suchmaschine. Stattdessen empfehlen wir ‚das Internet durchsuchen ‘ bzw. ‚im Internet recherchieren‘ oder (in manchen Fällen) schlicht ‚Internetsuche‘ bzw. nur ‚Suche‘ zu gebrauchen. Außerdem sollte eine Suchmaschine verwendet werden, die die eigene Privatsphäre respektiert. DuckDuckGo[*] behauptet beispielsweise seine Nutzer nicht zu verfolgen (wenngleich das Außenstehende nicht bestätigen können). Weitere sind Ixquick.eu, MetaGer.de und Startpage.com.

to „skype““ („skypen“)

Das Verb „skypen“ sollte vermieden werden, um jede Art von Videokommunikation oder Telefonie im Allgemeinen über das Internet ausdrücken zu wollen. Skype ist nur der Name von einem bestimmten proprietären Programm einem, dass seine Nutzer ausspioniert. Stattdessen empfehlen wir den Gebrauch eines der zahlreichen Freie-Software-Alternativen zu Skype, wenn Sie Video- und Sprachanrufe über das Internet auf eine Weise machen wollen, die Freiheit und Privatsphäre respektiert.

Trusted Computing“ („Vertrauenswürdige Datenverarbeitung“)

„Vertrauenswürdige Datenverarbeitung“ ist der von Befürwortern für ein Plan gegebene Name, um Rechner so umzugestalten, damit Anwendungsentwickler dem Rechner des Nutzers „vertrauen“ können, ihnen zu gehorchen ‑ anstelle des Nutzers! Aus deren Sicht ist es „vertrauenswürdig“, aus Sicht des Nutzers verräterisch.

Vendor“ („Verkäufer“)

Bitte verwenden Sie nicht den Begriff „Verkäufer“, um sich im Allgemeinen auf irgend jemanden zu beziehen, der Software entwickelt oder Softwarepakete zusammenstellt. Viele Programme werden entwickelt, um Kopien zu verkaufen, und deren Entwickler sind deshalb ihre Verkäufer. Das schließt sogar einige freie Softwarepakete ein. Viele Programme werden jedoch von Freiwilligen oder Organisationen entwickelt, die nicht beabsichtigen Kopien verkaufen zu wollen. Diese Entwickler sind keine Verkäufer. Ebenso sind nur einige der Paketersteller von GNU/Linux-Distributionen Verkäufer. Stattdessen wird der allgemeinere Begriff Anbieter empfohlen.


Dieser Aufsatz wurde englischsprachig in Free Software, Free Society: The Selected Essays of Richard M. Stallman veröffentlicht.

Anmerkungen des Übersetzungsteams:

  1. [*] Als menschliche Gemeinschaft ist eine Gesellschaft als Vereinigung mehrerer Menschen, die ein bestimmtes Ziel oder gemeinsame Interessen haben, gemeint.
  2. [**] DuckDuckGo unterliegt wie alle Unternehmen in den Vereinigten Staaten dem USA PATRIOT Act und ist damit verpflichtet, Behörden wie FBI, NSA und CIA nach einer Genehmigung durch das FISA-Geheimgericht Zugriff auf die eigenen Server zu gewähren. Die Datenschutzbemühungen von DuckDuckGo werden weiter durch den Umstand relativiert, dass statt eigener Server Amazons Hosting-Infrastruktur genutzt wird, (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/DuckDuckGo, abgerufen 2015-04-04).
  3. [***] Ähnliches wurde in der Europäischen Union mit Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft verabschiedet.
    1. Weiterführende Referenzen:

      1. Digitale Gesellschaft; Free Software Foundation Europe, DRM oder die merkwürdige, kaputte Welt der Digitalen Rechte-Minderung, unter: digitalegesellschaft.de 2012. (abgerufen 2014-09-10)